fair-finance Vorsorgekasse: Veranlagung - Finanzmärkte Newsletter 4. Quartal 2022

Nach den sehr schwachen Monaten August und September hellte sich das Investment-Sentiment im Oktober und November deutlich auf. Aktien befinden sich inzwischen auf Levels wie zuletzt im Juni 2022. Hintergrund dieser recht erfreulichen Entwicklung war die Erwartung, dass die Entwicklung der Inflation ihren Höhepunkt erreicht bzw. überschritten hat. Renditen von Staatsanleihen, die in den Monaten zuvor deutlich gestiegen waren, bewegten sich seitwärts bis abwärts. Die Gewinne der Unternehmen entwickelten sich besser als zunächst erwartet und auch die Entwicklung der Wirtschaft insgesamt gestaltet sich besser als aufgrund des Krieges in der Ukraine und der steigenden Zinsen zu erwarten gewesen wäre. Rohstoffpreise sind mittlerweile in vielen Fällen rückläufig. Hier ist insbesondere Energie (beispielsweise Rohöl aber auch Gas) zu nennen. In Europa wurden die verfügbaren Speicher für den Winter mittlerweile sehr gut gefüllt. Für die Inflation bedeutet dies, dass es eine Verlagerung von Güterpreisinflation hin zu Service Inflation geben wird, da die bisherigen Preissteigerungen auf weitere Sektoren übertragen werden. Insbesondere der Arbeitsmarkt gestaltet sich in den meisten Ländern immer noch recht stabil, wenn auch Schwächeanzeichen erkennbar sind. Der Finanzmarkt geht von weiteren Zinsanstiegen aus, erwartet jedoch zukünftig kleinere als 0,75 % Schritte, die von Seiten der US Notenbank aber auch der Europäischen Zentralbank zuletzt gesetzt wurden.

Was bedeutet dies für fair-finance?

Das Jahr 2022 hat die Notwendigkeit einer unabhängigen und nachhaltigen Energieversorgung aufgezeigt. Diese neuen Herausforderungen erfordern einerseits einen bewussteren Umgang mit vorhanden Ressourcen, der durch die nun höheren Preise zwangsläufig erfolgen wird. Andererseits müssen unabhängige (und umweltfreundliche) Kapazitäten aufgebaut werden, was sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Wir von fair-finance achten bei unseren Investitionen generell auf eine effiziente Nutzung der Ressourcen der Unternehmen, in die wir investieren. Diese Unternehmen sollten auch die Preissteigerungen von 2022 vergleichsweise gut verkraften können. Hinsichtlich Investitionen in die Produktion von nachhaltiger Energie können wir auf unsere langjährige Erfahrung verweisen.

Ausblick

Das Jahr 2022 war bisher von Phasen mit deutlicher Volatilität geprägt. Die Preissteigerungen sowie die höheren Zinsen werden zu einer wirtschaftlichen Stagnation führen. Insbesondere am Immobilienmarkt gehören die deutlichen Preissteigerungen der letzten Jahre wahrscheinlich der Vergangenheit an, der Ausblick für die nächsten Monate ist hier in den meisten Ländern negativ. Die zu erwartende wirtschaftliche Schwäche wurde jedoch schon großteils von den Finanzmärkten diskontiert, somit kann insbesondere auf den Zinsmärkten nun von höheren Erträgen ausgegangen werden. Renditen von Staatsanleihen sind unseres Erachtens mittlerweile wieder recht attraktiv, die Aufschläge von Unternehmensanleihen sind aus unserer Sicht sogar sehr günstig bewertet.

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